Verkehrssünderpunkte gehen an falsche Fahrer

16. Juli 2007 | falscher Zusammenhang

Nach Darstellung der britischen Times online hat sich in Frankreich und anderen Ländern der EU ein regelrechter Online-Schwarzmarkt für Verkehrssünder und ihre Punkte entwickelt. Gerade in Frankreich, wo sich die Zahl der entzogenen Führerscheine von 21.000 im Jahr 2003 auf 70.000 im vergangenen Jahr erhöht hat, stellen sich Stohmänner – gegen Belohnung – für die Übernahme von Bußgeldern und Punkten zur Verfügung.

Das Verfahren ist dabei in vielen Ländern ähnlich. Im Anhörungsbogen für den Verkehrssünder wird ein anderer Fahrer angegeben, als der tatsächliche. Auf dessen Konto (12-Punkte in Frankreich) wird dann die Strafe verbucht und scheinbar beziehungsweise im Aufttrag zahlt er auch das Bußgeld des Verkehrssünders. Dafür erhält er dann eine entsprechende Belohnung. Der Bericht der Times spricht in Frankreich von Beträgen zwischen 300 und 1.500 Euro pro Punkt.

Gerade ältere Menschen, die selbst weniger Auto fahren, sollen hier einen Nebenerwerb finden. Wobei dies laut Times zu dem Ergebnis geführt hat, dass laut (gefälschter) Statistik die Zahl der Verkehrsvergehen von Personen über 65 Jahren alleine zwischen 2003 und 2005 um 38% zunahm.

Die Praxis der Übernahme fremder Punkte ist dabei keineswegs ein Novum. Früher erfolgte die Verabredung solcher Falschaussagen allerdings eher im familiären Umfeld, während heute das Internet “Marktplätze” für solche Geschäfte bietet.

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